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Zertifizierung der Nord Stream-Pipeline nach internationalen Standards

21. April 2008 | Zug | In einer Meldung vom 21. April 2008 schreibt „Der Spiegel“, die Nord Stream-Pipeline würde nur einer mittelmäßigen Sicherheitsprüfung unterzogen. Bereits am 19. März 2008 gingen die nachstehenden Informationen der Redaktion des „Spiegel“ zu. Darüber hinaus stellt das Unternehmen fest:

Dreistufige Qualitätssicherung jeder einzelnen Schweißnaht

Die Rohre, aus denen die Nord Stream-Pipeline gebaut wird, werden in einer dreistufigen Qualitätssicherung mit den höchsten Prüfverfahren getestet. Jede Schweißnaht wird durch ein automatisiertes Ultraschallverfahren nach den Standards der Det Norske Veritas (DNV) für Offshore Pipelines (DNV-OS-F101, Appendix E) getestet. Dieses Verfahren erfüllt die internationalen Prüfstandards. Auf dem Verlegeschiff wird jede einzelne Schweißnaht der Pipeline durch Saipem, dem Verlegeunternehmen, geprüft. Zusätzlich inspiziert Nord Stream jede Schweißnaht noch einmal. Dieses Prüfverfahren wird wiederum von DNV überwacht.

Einheitlich hohe Standards

International anerkannte Grundlage für die Zertifizierung sind die entsprechenden Standards für Offshore-Pipelines von DNV. Die Behörden aller betroffenen Ostseeanrainerstaaten haben sich mit der Nord Stream AG darauf geeinigt, dass die Pipeline gemäß dieser bewährten Standards geplant, gebaut und betrieben werden kann. Insofern sind einheitlich hohe Standards für das gesamte Projekt gewährleistet.

Zwei unabhängige Prüfungen in Deutschland

SGS-TÜV ist vom Bergamt Stralsund, das in Deutschland für die technische Abnahme zuständig ist, als Sachverständiger bestellt worden, um die Ein-haltung der nationalen Bestimmungen und Standards bei der technischen Planung, der Fabrikation der Bestandteile und beim Bau zu bestätigen. Für die gesamte Pipeline, die durch die Küstengewässer und/oder ausschließlichen Wirtschaftszonen von fünf Ländern verläuft, werden Gutachter von DNV die Zertifizierung vornehmen. Die Zertifizierung durch DNV dient als technischer Qualitätsnachweis gegenüber den zuständigen Behörden der anderen Länder. Für den deutschen Teil der Leitung heißt dies, dass zwei unabhängige und renommierte Zertifizierungsunternehmen die Erfüllung aller einschlägigen Standards prüfen. Diese unabhängige Zertifizierung ergänzt die permanente Qualitäts- und Sicherheitsprüfung durch Nord Stream-Inspektoren.

Berücksichtigung nationaler Bestimmungen

Im Zertifizierungsverfahren können gemäß DNV-OSS-301 drei unterschiedliche Prüfintensitäten angewendet werden: „low”, „medium” und „high”. Höhere Prüfintensitäten verschärfen nicht die Qualitäts- oder Akzeptanzkriterien, sondern beschreiben lediglich eine größere Prüfungsaktivität durch die Zertifizierer. Das heißt für die Fabrikation und die Verlegung, dass die Gutachter öfter vor Ort sind, um diese Prozesse ergänzend zu überwachen. Die Qualität in der Fabrikation und Verlegung wird ohnehin ununterbrochen durch die jeweils zuständigen Dienstleister und in einem zweiten Schritt durch die Nord Stream-Inspektoren geprüft.

Die technische Abnahme wird gemäß den jeweiligen nationalen Bestimmungen vorgenommen. Dass Behörden projektspezifisch den Prüfumfang festlegen, ist nicht ungewöhnlich. Die Nord Stream-Qualitätssicherung durch Lieferanten, das Unternehmen selbst und die unabhängigen Sachverständigen geht über das hinaus, was bei anderen Offshore-Pipelines zum Beispiel in der Nordsee bislang üblich war, und gewährleistet ein Höchstmaß an Betriebssicherheit.

Über Det Norske Veritas (DNV):

Det Norske Veritas (DNV) ist eine unabhängige Stiftung mit Sitz in Oslo, die 1864 mit dem Ziel gegründet wurde, Leben, Eigentum und die Umwelt zu schützen. Ihre Kernkompetenzen sind die Identifizierung, Bewertung und Beratung von Unternehmen zum Risikomanagement, insbesondere in den Bereichen Energie, Transport und Schifffahrt. DNV verfügt über eine eigene Entwicklungsabteilung, die sich mit der Entwicklung von Dienstleistungen, Standards und Vorschriften befasst. Viele ihrer Technologielösungen sind aufgrund ihrer Präzision und ihres Umfangs in die Definition und Aufstellung international gültiger Standards mit eingeflossen.

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