Verlegung der Nord Stream-Pipeline hat auch im fünften Ostsee-Anrainerstaat begonnen
22. Oktober 2010 | Zug | Heute haben die Verlegearbeiten für die Nord Stream-Pipeline auch im fünften Land, durch dessen Gewässer die Leitung verläuft, begonnen. Das Verlegeschiff Castoro Sei (C6) hat bereits am 19. Oktober dänische Gewässer, etwa 50 Kilometer südlich der Insel Bornholm erreicht. Zuvor haben die C6 und das kleinere Schwesterschiff Castoro Dieci (C10) den 82 Kilometer langen Abschnitt der Pipeline in deutschen Gewässern verlegt. Dabei war die C10 im flachen Greifswalder Bodden im Einsatz während die C6 die Leitung anschließend bis zur dänischen Grenze weiterverlegt hat.
In der Zwischenzeit hat nun auch die Solitaire – das dritte Verlegeschiff für das Nord Stream-Projekt – am anderen Ende der Pipeline die ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) Finnlands erreicht. Das mit 300 Metern Länge größte Verlegeschiff der Welt hat in den vergangenen Wochen einen Teilabschnitt der Erdgasleitung in russischen Gewässern verlegt. Dafür hat die Solitaire das Ende des Pipelinestrangs aufgenommen, den die C6 nach Abschluss der Arbeiten am russischen Anlandungsbereich abgelegt hatte.
Bereits im April dieses Jahres hat die C6 mit der Verlegung der Pipeline in der schwedischen AWZ, nahe der Insel Gotland begonnen. Von dort aus bewegte sich das Spezialschiff in östlicher Richtung bis in finnische Gewässer. Dort legte die C6 den Leitungsstrang zwischenzeitlich auf dem Meeresboden ab, um zunächst den Abschnitt am russischen Anlandungsbereich fertigzustellen.
Mehr als 500 Kilometer der insgesamt 1.224 Kilometer langen Nord Stream-Pipeline sind schon verlegt. Die Arbeiten gehen wie geplant voran und die ersten Gaslieferungen von Russland nach Europa sind für Ende 2011 vorgesehen.
Die Nord Stream-Pipeline ist das am weitesten vorangeschrittene Pipeline-Projekt für den Erdgasimport nach Europa. Mit einer jährlichen Transportkapazität von insgesamt 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas wird sie einen wichtigen Beitrag für die europäische Versorgungssicherheit und den Klimaschutz leisten. Die Projektkosten in Höhe von 7,4 Milliarden Euro werden vollständig privat finanziert.