Tag der offenen Tür auf dem Gehöft Immenstädt
- Nord Stream und die Flächenagentur M-V zeigen erste Ergebnisse bei der Renaturierung der Polder Immenstädt und Pinnow
- Nachbarn und alle Interessierten sind am 17. Juni 2016 herzlich willkommen
10. Juni 2016 | Zug/Anklam | Am Freitag, den 17. Juni 2016 laden die Nord Stream AG und die Flächenagentur M-V GmbH alle Nachbarn und Interessierten zu einem Tag der offenen Tür auf das Gehöft Immenstädt. „Das Gehöft liegt mitten im Polder Immenstädt und gehört zur Kompensationsmaßnahme Renaturierung der Polder Pinnow und Immenstädt, die im Zusammenhang mit dem Bau der bereits in Betrieb befindlichen Nord Stream-Pipeline umgesetzt wird“, so Bruno Hälg, Projektmanager der Nord Stream AG. „Wir werden um 13.30 Uhr die Veranstaltung offiziell eröffnen. Anschließend besteht dann die Möglichkeit, sich über unsere Arbeit zu informieren.“
Mit dem Management der vielfältigen Umweltmaßnahmen wurde die Flächenagentur M-V GmbH, eine hundertprozentige Tochter der in Schwerin ansässigen Stiftung Umwelt- und Naturschutz M-V, beauftragt. Die spezialisierten Mitarbeiter der Flächenagentur werden am Tag der offenen Tür an insgesamt acht verschiedenen Themenstationen Einblick in ihre Tätigkeit geben. Zudem werden geführte einstündige Wanderungen u.a. in die beweideten Flächen im Polder Immenstädt angeboten. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.
Die Kompensationsmaßnahme Renaturierung der Polder Pinnow und Immenstädt umfasst im Wesentlichen folgende Maßnahmen:
- die Hochwassersicherung des Polders Pinnow durch die Neugestaltung eines Riegeldeiches einschließlich Deichvertei-digungsweg und Deichschutzstreifen innerhalb des Polders.
- die Hochwassersicherung der B110 zwischen Johanneshof und Zecheriner Brücke mit der Höherlegung und Verbreiterung des südwestlich begleitenden Radweges sowie der Verlegung eines Kammerdeckwerkes (Steinmatten) zur Böschungssicherung auf der nordöstlichen Seite der B110.
- Rückbau der Seedeiche bis auf das umliegende Geländeniveau, so dass dann wieder große Flächen der Polder dem natürlichen Überflutungsregime von Peene und Peenestrom unterliegen.
- Aufsetzen eines Pflegemanagements für die nicht überfluteten Bereiche. Dies umfasst eine extensive Grünlandnutzung im Sinne des Arten- und Naturschutzes für die nächsten 20 Jahre.
Die Polder Immenstädt und Pinnow liegen im Landkreis Vorpommern-Greifswald im Bereich der Gemeinde Murchin des Amtes Züssow. Sie befinden sich am Nordufer der Peene im Mündungsbereich in den Peenestrom und werden durch die B110, die von Anklam nach Usedom verläuft, getrennt. Die Fläche der rund 600 Hektar große Ersatzmaßnahme „Renaturierung Polder Immenstädt und Polder Pinnow“ war ehemals Bestandteil der Kernzonen des Naturschutzgroßprojektes „Peenetal-/Peenehaffmoor“ und liegt vollständig im Naturpark „Flusslandschaft Peenetal“.
In der Realisierung der Maßnahme sind die Seedeiche bis auf das umliegende Geländeniveau vollständig abgetragen. Durch diese Rückbauaktivitäten unterliegen nun wieder große Flächen der Polder dem natürlichen Überflutungsregime von Peene und Peenestrom. Die seit der Polderentwässerung andauernde Torfzehrung mit Moorschwund und die damit verbundene Freisetzung von Nährstoffen und klimarelevanten Gasen wird in den überstauten und wassergesättigten Bereichen unterbunden. In diesen Bereichen besteht dann die Möglichkeit der Ausprägung moorspezifischer Biotope sowie der natürlichen Bodenentwicklung und damit langfristig einer Renaturierung des Moores. In den nicht überfluteten Bereichen wird ein Pflegemanagement umgesetzt. Dies umfasst eine extensive Grünlandnutzung im Sinne des Arten- und Naturschutzes für die nächsten 20 Jahre mithilfe von Exmoorponys und Schottischen Hochlandrindern.
