Nord Stream startet Bau im Greifswalder Bodden
15. Mai 2010 | Zug/Lubmin | Exakt zum Ende der Heringslaichzeit startet die Nord Stream AG heute mit den vorbereitenden Bauarbeiten für die Verlegung der Pipeline im Greifswalder Bodden. Der Bau des bereits im April landseitig installierten Spundwanddamms wird im Wasser fortgesetzt und zeitgleich beginnen die Baggerarbeiten für den Rohrgraben. „Damit treten wir pünktlich in die nächste wichtige Phase der Bautätigkeiten im deutschen Pipelinesektor ein. Nun werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Ende Juni die Verlegung der Rohre wie geplant beginnen kann,“ so Dr. Georg Nowack, Projektleiter der Nord Stream AG für Deutschland.
Mit Rücksicht auf die Heringslaichzeit hat sich Nord Stream verpflichtet, mit den Bauaktivitäten im Greifswalder Bodden nicht vor Mitte Mai zu beginnen. Der landseitige Bau des Spundwanddamms ist inzwischen abgeschlossen. Nun erfolgt der Bau des rund 550 Meter langen Teils im Wasser (offshore). Dazu wird zuerst auf der östlichen Seite des Damms ein temporärer Fahrweg errichtet. Von dort aus werden dann im nächsten Schritt durch die Spezialmaschinen zwei parallel verlaufende Spundwände in den Boden gebracht. Sie bilden einen Kanal, der 9,5 Meter breit ist. Nach Fertigstellung des Spundwanddamms wird der Boden zwischen den Wänden ausgebaggert. Der Aushub wird auf der westlichen Seite des Damms zwischengelagert. Dieser Prozess wird Ende Juni abgeschlossen sein.
Parallel zu den Bauarbeiten am Spundwanddamm wird an fünf verschiedenen Positionen der Pipelineroute innerhalb des Boddens mit dem Aushub des Rohrgrabens begonnen. Dafür werden acht Spezialbagger (zwei Eimerkettenbagger, drei Stelzenbagger und drei Laderaumsaugbagger) eingesetzt. Diese Arbeiten werden durch Ankerschlepper, Vermessungsschiffe sowie Klappschuten unterstützt. Das wiederverwertbare Baggergut wird auf der dafür vorgesehenen Klappstelle östlich vor Usedom zwischengelagert. Der anfallende Mergel wird an Land verbracht und später unter anderem zur Erweiterung des Fährhafens Sassnitz verwendet. Insgesamt sind zum Baustart mehr als 40 Schiffe im Einsatz.
Im Interesse der Sicherheit der Nutzer des Greifswalder Boddens bittet Nord Stream diese, sich vor der Ausfahrt unbedingt über die aufgrund des Pipelinebaus bis Ende dieses Jahres vorhandenen Einschränkungen, Achtungs- und Verbotszonen zu informieren. Das ist beispielsweise über die Aushänge in den Marinas, in den Bekanntmachungen für Seefahrer sowie über das Internetportal www.elwis.de möglich.
Die Nord Stream AG ist als Auftraggeber für die Überwachung der Baumaßnahmen verantwortlich. Das italienische Unternehmen Saipem ist als Generalunternehmer mit der Bauausführung beauftragt. Saipem hat wiederum die erfahrenen Spezialfirmen Boskalis aus den Niederlanden und Rohde-Nielson aus Dänemark als Unterauftragnehmer verpflichtet. Die Durchführung der Baumaßnahmen orientiert sich an den hohen ökologischen Standards, die für das gesamte Nord Stream-Projekt gelten.