Nord Stream hält an Liefertermin für Gas ab 2011 fest
Aktionärsausschuss bestätigte bereits im Juni grundlegende Investitionsentscheidungen
23. Juli 2008 | Zug | Die Nord Stream AG, Projektträger der Pipeline durch die Ostsee, hält an den Plänen zur Lieferung von Gas im Jahr 2011 fest. Das Unternehmen hat dazu die entsprechenden Investitionsentscheidungen getroffen, Verträge mit Lieferanten abgeschlossen und den Genehmigungsprozess in den einzelnen Ländern detailliert geplant. Des Weiteren wird die grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsuntersuchung mit einem Bericht zum Ende des Jahres 2008 abgeschlossen. Die Genehmigungsprozesse für den Bau der Pipeline werden mit den zuständigen Ländern im Jahr 2009 gestaltet. Der Baubeginn der Pipeline ist für Beginn 2010 avisiert, um im Jahr 2011 Gas liefern zu können.
Hintergrundinformationen zum Projektverlauf
Der Aktionärsausschuss der Nord Stream AG hat bereits am 4. Juni 2008 in einer turnusmäßigen Sitzung den Projektplan und grundlegende Investitionsentscheidungen für die Nord Stream Pipeline bestätigt. Matthias Warnig, Managing Director der Nord Stream AG, bekräftigt: „Mit den Investitionsentscheidungen des Aktionärsausschusses sind wir auf einem guten Weg. Wir rechnen fest damit, ab 2011 das in Europa zusätzlich benötigte Gas liefern zu können.“
Bereits Ende Juni dieses Jahres hat Nord Stream mit dem italienischen Unternehmen Saipem S.p.A. den Vertrag über die Verlegung der Gaspipeline im Wert von über einer Milliarde Euro unterzeichnet. Nach jetzigen Planungen wird Saipem mit den Verlegearbeiten in den ersten Monaten des Jahres 2010 beginnen und dabei zwei Verlegeschiffe einsetzen, um den ersten Leitungsstrang der Pipeline wie geplant im ersten Halbjahr 2011 fertig zu stellen. Auch der Vertrag mit dem französischen Unternehmen EUPEC PipeCoatings S.A. über die Betonummantelung der Rohre und die Logistik wird in den nächsten Wochen zum Abschluss gebracht. Eine effiziente Logistikkette sieht vor, dass die fertigen Pipelinerohre vor Baubeginn bereits an verschiedenen Standorten der Ostsee lagern. Dies ermöglicht später den direkten Transport der Rohre zum Verlegeort mit kurzen Lieferstrecken von unter 100 Seemeilen (etwa 185 Kilometer).
Der Projektplan, der vom Aktionärsauschuss bestätigt wurde, berücksichtigt die Ergebnisse internationaler Konsultationen mit allen Ostseeanrainerstaaten. Auf Wunsch von Behörden hat Nord Stream um die Insel von Bornholm in dänischen Hoheitsgewässern, im Golf von Finnland und auch rund um die Insel Gogland in der russischen Ausschließlichen Wirtschaftszone mögliche Verlaufsänderungen der Pipelinestrecke untersucht. „Wir analysieren zurzeit die zusätzlichen Untersuchungen, die wir bis zum Sommer durchgeführt haben,“ so Matthias Warnig. „Die Erkenntnisse fließen dann in den Bericht zur grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung ein. Den Berichtsentwurf werden wir wie geplant im Oktober dieses Jahres im Rahmen der internationalen Konsultationen gemäß der Espoo-Konvention allen Ostsee-Anrainerstaaten vorlegen. Wir sind voll in unserem Zeitplan,“ so Warnig weiter. Die nationalen Genehmigungsanträge in den einzelnen Ländern, durch deren Ausschließliche Wirtschaftszone beziehungsweise Küstengewässer die Pipeline verlaufen soll, stellt Nord Stream Ende des Jahres 2008 beziehungsweise Anfang des Jahres 2009.