Nord Stream AG schließt erste Finanzierungsphase ab
- 3,9 Milliarden Euro trotz schwieriger Bedingungen auf Finanzmärkten gesichert
- Finanzielle Unterstützung von 26 Banken bestätigt
- Bau der Nord Stream-Pipeline beginnt planmäßig im April
16. März 2010 | Zug/London | Die Nord Stream AG und ihre Anteilseigner Gazprom, BASF/Wintershall Holding GmbH, E.ON Ruhrgas AG und N.V. Nederlandse Gasunie haben heute die erste Finanzierungsphase des Pipeline-Projekts erfolgreich abgeschlossen. Das Volumen dieser ersten Phase beläuft sich auf 3,9 Milliarden Euro. Mit dem Abschluss der ersten Finanzierungsphase ist der Weg bereitet für den geplanten Baubeginn des ersten Pipelinestrangs im April dieses Jahres.
Die Anteilseigner der Nord Stream AG tragen 30 Prozent der Projektkosten – jeweils in Höhe ihrer Beteiligung an dem Konsortium (Gazprom 51 Prozent, BASF/Wintershall Holding GmbH 20 Prozent, E.ON Ruhrgas 20 Prozent und N.V. Nederlandse Gasunie 9 Prozent). 70 Prozent werden von Banken und Exportkreditagenturen finanziert. Das Nord Stream-Projekt ist auch angesichts schwieriger Marktbedingungen attraktiv für Banken. An der ersten Finanzierungsphase beteiligen sich insgesamt 26 Institute. Über Exportkreditgarantien von Deutschland (Hermes), Italien (SACE) sowie über Garantien der Bundesrepublik Deutschland für ungebundene Finanzkredite (UFK) wird ein Kredit in Höhe von etwa 3,1 Milliarden Euro gesichert. Zusätzlich wird ein syndizierter Kredit ohne Bürgschaft in Höhe von bis zu 800 Millionen Euro bereitgestellt. Nord Stream plant die zweite Finanzierungsphase noch für das Jahr 2010.
Aufgrund der positiven Resonanz der Darlehensgeber war das Finanzierungsvolumen von 3,9 Milliarden um 60 Prozent überzeichnet. Die Finanzberatung der Nord Stream AG haben die Royal Bank of Scotland, die Commerzbank und die Société Generale übernommen. Unicredit hat darüber hinaus in Bezug auf das UFK-Programm der deutschen Bundesregierung beraten. White & Case fungieren als Rechtsberater des Nord Stream-Konsortiums; Clifford Chance berät die Kreditgeber.
Matthias Warnig, Managing Director der Nord Stream AG, erklärt: „Die erste Finanzierungsphase hat gezeigt, dass Investoren Nord Stream als hervorragende Anlagemöglichkeit sehen. Wir möchten allen Kreditgebern nachdrücklich für ihre Unterstützung danken, die uns der Realisierung dieses wichtigen Projekts einen weiteren Schritt näher gebracht hat. Der erfolgreiche Abschluss der ersten Finanzierungsphase zeigt das hohe Maß an Begeisterung für das Pipeline-Projekt und damit für eine zentrale neue Erdgas-Versorgungsroute für Europa. Mit dem Baubeginn des ersten Pipelinestrangs im April liegt Nord Stream im Plan, um Europa ab dem Jahr 2011 mit Erdgas zu versorgen.“
Alexei Miller, Vorstandsvorsitzender der Gazprom: „Der Abschluss der ersten Finanzierungsphase ist ein Meilenstein für das Nord Stream-Projekt. Die Pipeline festigt die Energiepartnerschaft zwischen Russland und Deutschland, die in über 40 Jahren gewachsen ist. Es ist eine Ehre für Gazprom, Teil dieses Projekts zu sein, das die Versorgung Europas mit russischer Energie für viele weitere Jahrzehnte sichern wird.“
Dr. Bernhard Reutersberg, Vorsitzender des Vorstands der E.ON Ruhrgas AG: „Der erfolgreiche Abschluss der ersten Finanzierungsphase belegt, dass E.ON Ruhrgas und die anderen Mitglieder des Nord Stream-Konsortiums weiterhin als verlässliche Partner angesehen werden, insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Nord Stream hat die externe Finanzierung von 70 Prozent der Projektkosten gesichert und damit unter Beweis gestellt, dass das Pipeline-Projekt die hohen Anforderungen der Banken für solide wirtschaftliche Projekte erfüllt.“
Dr. Rainer Seele, Vorsitzender des Vorstands der Wintershall: „Die Nord Stream-Pipeline ist das beste Antifrostschutzmittel für Europa, denn sie sichert langfristig wichtige russische Energieimporte. Darüber hinaus ist Erdgas, dank seiner ausgezeichneten CO2-Werte und der Möglichkeit es zu speichern, eine ideale Ergänzung für die Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Sonne.“
Marcel P. Kramer, Chairman und CEO der N.V. Nederlandse Gasunie: „Nederlandse Gasunie begrüßt den Abschluss der ersten Finanzierungsphase. Nord Stream bietet eine direkte Versorgungsroute für erhebliche Mengen an umweltfreundlichem Erdgas, von dem Verbraucher auf dem ganzen Kontinent profitieren. Das Pipeline-Projekt trägt damit zu einer nachhaltigen Energieversorgung bei.“
Das Verlegeschiff Castoro Sei wird mit dem Bau des ersten Pipelinestrangs im April dieses Jahres beginnen. Die Solitaire – ein zweites Verlegeschiff – startet im September. Die erste Pipeline soll im Jahr 2011 fertiggestellt werden. Die zweite Pipeline wird voraussichtlich in den Jahren 2011 und 2012 gebaut.