Nord Stream AG legt Umwelt-Monitoring-Bericht über Munitionsräumung in finnischen Gewässern vor
Umweltauswirkungen deutlich geringer als prognostiziert
6. Oktober 2010 | Nord Stream hat den abschließenden Umwelt-Monitoring-Bericht über die Munitionsräumung in der ausschließlichen Wirtschaftszone Finnlands vorgelegt. Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP) für die Nord Stream-Pipeline sehr konservativ waren. Die tatsächlichen Umweltauswirkungen der Räumungsarbeiten waren deutlich geringer als angenommen.
Insgesamt 49 Munitionsaltlasten wurden entlang des finnischen Routenabschnitts der Nord Stream-Pipeline in zwei Einsätzen – am Ende des Jahres 2009 sowie im Frühjahr 2010 – geräumt. Dabei wurden alle Arbeiten gemäß den Genehmigungen der finnischen Behörden und im Einklang mit den Umwelt-Monitoring-Programmen durchgeführt.
Die Auswirkungen der Munitionsräumung wurden in der finnischen UVP und auch in den Genehmigungsanträgen als lokal, zeitlich begrenzt und geringfügig bewertet. Die Ergebnisse der Umweltbeobachtung zeigen nun, dass die tatsächlichen Umweltauswirkungen der Munitionsräumung deutlich geringer waren als angenommen. Das ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass die UVP auf sehr konservativen Annahmen beruhte und „Worst Case“-Szenarien herangezogen wurden, die nicht eingetreten sind.
Die Ergebnisse des Umwelt-Monitorings lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Die Menge der freigesetzten Sedimente betrug insgesamt nur etwa 10 Prozent (circa 420 Kubikmeter) des prognostizierten Volumens (circa 4.850 Kubikmeter).
- Die Trübung war geringer als erwartet (höchste Einzelwerte unter 10 NTU) und es wurden keinerlei Trübungsfahnen beobachtet.
- Die Strömungen lagen im Durchschnitt deutlich unter 0,2 Meter pro Sekunde (m/s) und die Bodenströmungen haben 0,3 m/s nicht überschritten.
- Die Druckwellen waren im Allgemeinen geringer als prognostiziert und es wurden keine Auswirkungen auf Unterwasserleitungen oder kulturelles Erbe beobachtet.
- Lediglich ein Seehund wurde gesichtet, der das Gebiet vor der Räumung wieder verlassen hat. Es sind keine Meeresvögel oder -säugetiere zu Schaden gekommen und die Auswirkungen auf Fische waren gering.
- Die Munitionsräumung in russischen Gewässern hatte keine messbaren Auswirkungen auf die Wasserqualität im Finnischen Meerbusen.
Die Munitionsräumung und die dazugehörige Umweltbeobachtung wurden von Unternehmen mit langjähriger Erfahrung und Expertise auf diesem Gebiet durchgeführt. Dazu gehören BACTEC International, Marin Mätteknik, Noordhoek Offshore, Luode Consulting und Kala- ja vesitutkimus. Das Verfahren für die Umweltbeobachtung wurde basierend auf den Ergebnissen der UVPs entwickelt, die für alle identifizierten Objekte entlang des Trassenverlaufs in finnischen Gewässern durchgeführt worden waren. So konnten die Umweltauswirkungen der Räumung genau beobachtet werden.
Zusätzlich zu dem abschließenden Umwelt-Monitoring-Bericht über die Munitionsräumung wird eine Zusammenfassung der Ergebnisse auch in den jährlichen Umwelt-Monitoring-Bericht über den Bau und Betrieb der Pipeline einfließen. Die aktuellen Monitoring-Ergebnisse wurden dem Finnischen Zentrum für wirtschaftliche Entwicklung, Transport und Umwelt vorgelegt. Diese Institution beaufsichtigt die Bauaktivitäten für die Nord Stream-Pipeline in der ausschließlichen Wirtschaftszone Finnlands.