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Logistische Infrastruktur auf gutem Weg

Lieferung der ersten Rohre für die Nord Stream-Pipeline in Mukran

6. Mai 2008 | Sassnitz | Die ersten Rohre für die Nord Stream-Pipeline werden heute vom EUROPIPE-Werk in Mülheim/Ruhr nach Mukran, Fährhafen Sassnitz auf Rügen, transportiert. EUROPIPE erhielt den Auftrag zur Fertigung von 75 Prozent der hochqualitativen Stahlrohre, die für den ersten Strang der 1.220 Kilometer langen Erdgaspipeline von Wyborg in Russland nach Greifswald in Deutschland benötigt werden. Die Rohre haben ein Gesamtgewicht von etwa 860.000 Tonnen. Davon werden 700.000 Tonnen nach Mukran geliefert, 160.000 Tonnen zum finnischen Standort Kotka. Alleine für diesen Projektbaustein belaufen sich die Investitionen von Nord Stream auf über eine Milliarde Euro.

Mit dem Transport der Rohre wurde die Deutsche Bahn AG von EUROPIPE beauftragt. Die Anlieferung der ersten Rohre ist ein notwendiger Schritt in der logistischen Planung des Nord Stream-Projekts. In Mukran selbst werden die Stahlrohre mit 60 bis 110 Millimeter dickem Beton ummantelt. Dies sorgt für das notwendige Gewicht, um die Pipeline sicher auf den Meeresboden zu legen. Außerdem schützt die Betonschicht die Pipeline vor äußeren Einwirkungen. Ein Drittel der zu verlegenden Rohre, d.h. etwa 400 Kilometer der Pipeline, müssen bereits zum geplanten Baubeginn im Jahr 2009 an verschiedenen logistischen Standorten rund um die Ostsee lagern.

Eine maßgeschneiderte Infrastruktur aus Produktionsanlagen für die Betonummantelung und Rohrlagern ist frühzeitig erforderlich. Damit ist gewährleistet, dass die Pipeline durch die Ostsee hinsichtlich Kosten, Zeitplanung und mit Blick auf den Umweltschutz möglichst effizient verlegt werden kann. Mukran auf der Insel Rügen wurde als geeigneter Standort für die Ummantelung und Zwischenlagerung der Rohre ausgewählt. Alle Anforderungen, die Nord Stream im Ausschreibungsverfahren vorgegeben hat, konnten hier erfüllt werden. Dazu gehören unter anderem ein mindestens 300.000 Quadratmeter großes Gelände, ein Hafen mit mindestens acht Meter Wassertiefe und ein ausreichend langer Kai, der bei Bedarf erweitert werden kann. Die Nähe des Hafens zu den Verlegearbeiten ist von Vorteil, da Transportzeit und  kosten so gering gehalten werden können. Die in Dünkirchen, Frankreich, ansässige EUPEC PipeCoatings S.A., verantwortlich für die Betonummantelung der Rohre, wird ein Werk in Mukran bauen. Hier wird zwischen Januar 2009 und März 2010 ein Großteil der Rohre für die erste Nord Stream-Pipeline für den Baubeginn fertig gestellt.

Für den Transport der Rohre werden täglich ein bis drei Züge eingesetzt, pro Woche insgesamt zwischen fünf und 15. Die Züge bestehen jeweils aus etwa 27 Waggons. Je nach Modell können pro Waggon drei bis vier Rohre transportiert werden. Das entspricht 81 bis 108 Rohren pro Zug mit einem Gewicht von ca. 800 bis 1.000 Tonnen.

Die Investitionen in Mukran wirken sich positiv auf Mecklenburg-Vorpommern als Industrie- und Logistikstandort aus. Vor Ort werden etwa 150 neue Arbeitsplätze für die Zeitdauer von mindestens drei Jahren geschaffen. Nach Fertigstellung der Nord Stream-Pipeline kann der Standort für ähnliche Projekte genutzt werden, wie zum Beispiel Offshore-Windkraft. Weiterhin entwickelt Sassnitz-Mukran die Bereiche Fährverkehr, Gütertransport und Schienenhinterlandverkehr.

Ein vergleichbarer Logistikstandort wird im Hafen von Kotka, Finnland, errichtet. Die russische OMK (United Metallurgical Company) liefert 25 Prozent der Stahlrohre mit einem Gewicht von 280.000 Tonnen für den ersten Leitungsstrang nach Kotka. 160.000 Tonnen werden von EUROPIPE nach Kotka angeliefert. Dort werden die Rohre mit Beton ummantelt und gelagert. Wie auch in Mukran sind die Rahmenbedingungen ideal, um einen effizienten Transport der Rohre zum Verlegeschiff zu gewährleisten.

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