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Größtes Pipeline-Verlegeschiff der Welt für Nord Stream-Projekt im Einsatz

  • „Solitaire“ verlässt Rotterdam in Richtung Ostsee
  • Dynamisch positioniertes Verlegeschiff muss im dicht befahrenen Finnischen Meerbusen nicht verankert werden

19. August 2010 | Zug | Das Pipeline-Verlegeschiff Solitaire ist in Richtung des Finnischen Meerbusens aufgebrochen, wo es in wenigen Tagen die Verlegung der Nord Stream-Pipeline fortsetzen wird. Zuvor wurde die Solitaire – das größte Verlegeschiff der Welt – im Hafen von Rotterdam gewartet und umgerüstet.

Die Solitaire verlegt in den kommenden Wochen einen 342,5 Kilometer langen Streckenabschnitt der Nord Stream-Pipeline vom Kilometerpunkt (KP) 7,5 in russischen Gewässern bis zum KP 350 in der ausschließlichen Wirtschaftszone Finnlands. Das Verlegeschiff wird dynamisch positioniert und benötigt deshalb beim Manövrieren keine Anker. Das ist insbesondere bei der Verlegung der Pipeline im verkehrsreichen Finnischen Meerbusen von Vorteil und sorgt zusätzlich für Sicherheit. Bevor die Solitaire in Richtung Ostsee aufgebrochen ist, wurde sie entsprechend den Anforderungen für das Nord Stream-Projekt in Rotterdam umgerüstet. Dabei wurde die gesamte technische Ausrüstung im Hafen sorgfältig geprüft und getestet.

Die Solitaire wird mit Hilfe von zehn Bugstrahlrudern, die eine Schubkraft von insgesamt 50.000 Kilowatt haben, exakt positioniert. Die Ruder werden von einem Computer gesteuert, der ständig die aktuelle Position des Schiffs mit der Zielposition, das heißt der geplanten Streckenführung der Pipeline, vergleicht. Sobald eine Abweichung auftritt, steuert der Computer das Schiff sofort in die Zielposition zurück, so dass die Solitaire immer entlang der festgelegten Route arbeitet. Mit Hilfe dieses Positionierungssystems kann die Solitaire die Pipeline selbst bei ungünstigen Witterungsverhältnissen und im vielbefahrenen Finnischen Meerbusen sicher verlegen.

Vor Beginn der eigentlichen Verlegearbeiten wird die Solitaire in der Ostsee unter normalen Betriebsbedingungen auf See getestet. Dieser Testbetrieb dient dazu, die Ausrüstung für den Einsatz vorzubereiten und die Crew mit den Abläufen an Bord vertraut zu machen. So wird unter anderem sichergestellt, dass die hohen Standards bezüglich Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (HSE-Standards) von Beginn an eingehalten werden. Während des Testbetriebs auf See sind Nord Stream-Mitarbeiter und unabhängige Inspektoren des Zertifizierungsinstituts DNV (Det Norske Veritas, Norwegen) anwesend, um die Einhaltung der hohen Qualitätsstandards des Projekts zu überwachen.

Die Solitaire ist 40,6 Meter breit und 300 Meter lang (ohne Ausleger) – das entspricht etwa der Länge von drei Fußballfeldern. Das Verlegeschiff wird von der Schweizer Allseas-Gruppe betrieben. Die Solitaire ist 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche im Einsatz und beherbergt 420 Menschen. An verschiedenen Stationen des Verlegeschiffs werden die 12 Meter langen und 25 Tonnen schweren Rohre weiterverarbeitet. Sie werden zunächst zu einem so genannten Doublejoint zusammen-geschweißt und nach der Prüfung der Schweißnähte an den Pipelinestrang geschweißt. Die Solitaire verlegt etwa 2,5 Kilometer Pipeline am Tag.

Die Abschnitte der Pipeline, die in russischen bzw. finnischen Gewässern an den 342,5. Kilometer langen, von der Solitaire verlegten Teil angrenzen, werden von der Castro Sei verlegt. Das schließt auch den russischen Anlandungsbereich bei Wyborg mit ein. Ein drittes Verlegeschiff, die Castoro Dieci, ist für die Verlegung der Pipeline in den seichten Gewässern des Greifswalder Boddens im Einsatz. Die Castro Sei und die Castoro Dieci werden von dem italienischen Unternehmen Saipem betrieben.

Nach der Fertigstellung des zweiten Pipelinestrangs im Jahr 2012 wird die Nord Stream-Pipeline zwei mal 1.224 Kilometer lang sein und aus 202.000 betonummantelten Stahlrohren bestehen. Die Pipeline wird jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Europa transportieren.

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