Finnische Behörden erhalten russischen Umweltmonitoring-Bericht für das Jahr 2012
- Der Nord Stream-Bericht umfasst die Ergebnisse des Monitorings im russischen Pipelineabschnitt für den gesamten Zeitraum des Baus
- Die Auswirkunken von Bau und Verlegung der Pipeline waren minimal, örtlich begrenzt und nur von kurzer Dauer
11. Januar 2013 | Moskau | Wie zwischen dem russischen Ministerium für Naturressourcen und Umwelt und dem finnischen Umweltministerium vereinbart, hat die finnische Behörde jetzt den Umweltmonitoring-Bericht für den russischen Pipelineabschnitt für das Jahr 2012 erhalten.
Der Bericht, der von der Nord Stream AG veröffentlicht wurde, präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung des vergangenen Jahres sowie die vergleichende Analyse zum Zustand der Umwelt vor und nach dem Beginn der Baumaßnahmen. Wie erwartet bestätigen die Ergebnisse der Umweltüberwachung des Jahres 2012 die Ergebnisse der Überwachung der beiden vorangegangenen Jahre: die Umweltauswirkungen, so sie überhaupt vorkamen, waren minimal, lokal und zeitlich begrenzt. Diese Ergebnisse konnten durch wirksame Minderungsmaßnahmen erzielt werden, die Nord Stream in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden entwickelt und erfolgreich umgesetzt hat.
Der Bericht beinhaltet Daten über die Wasserqualität und die Beschaffenheit des Meeresbodens sowie die Geologie und maritime Flora und Fauna. Im Bericht werden zudem Satellitendaten über die Wassertrübung und eine Analyse der thermischen Auswirkungen während des Betriebs sowie mögliche grenzüberschreitende Auswirkungen präsentiert. Eine detaillierte Analyse der Ergebnisse erlaubt folgende Schlüsse zu ziehen:
- Während der Bauphase und zu Beginn des Betriebs der Pipeline konnten keine signifikanten Auswirkungen auf die Meeresumwelt im Finnischen Meerbusen festgestellt werden. Die Auswirkungen auf die Wasserqualität im Jahr 2012 waren nur von kurzer Dauer. Die Konzentrationen der meisten physikalischen und chemischen Parameter lagen innerhalb der Grenzwerte. Die gesundheitlichen und bakteriologischen Messwerte des Meerwassers stimmten mit den vom russischen Gesetzgeber definierten Richtwerten überein.
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Die Beschaffenheit des Meeresbodens in der Bucht von Portovaja entspricht nach Abschluss der Bauarbeiten Klasse 0 des St. Petersburger Regionalstandards (die Schadstoffkonzentration liegt unterhalb der Grenzwerte). Die durchschnittliche Konzentration von Metallen im Meeresboden war 7 bis 50 mal niedriger als die erlaubten Werte. Daraus lässt sich schließen, dass die Reinheit, wie sie innerhalb des Standards definiert ist, gegeben ist.
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Während Bau und Beginn des Betriebs der Pipeline wurden Satellitendaten erfasst. Die Analyse dieser Daten belegt, dass im Jahr 2012 im östlichen Teil des Finnischen Meerbusens keine Zunahme der Wassertrübung und keine Veränderung der Temperatur der Meeresoberfläche, der Algenblüte oder der Wasserfärbung zu beobachten waren.
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Die hydrographischen Messdaten belegen, dass bereits im Jahr 2010 nach dem Verlegen der Pipeline und der Rückverfüllung der Rohrgräben die Beschaffenheit des Meeresbodens annähernd mit den Ausgangswerten vor den Verlegearbeiten übereinstimmte. Kleinere Abweichungen der Topographie des Meeresbodens gleichen sich durch Naturereignisse wie Stürme oder die Strömung an.
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Seltene und geschützte Vogelarten sind durch den Bau der Pipeline nicht betroffen. Während des Studienzeitraumes im Jahr 2012 wurden insgesamt 43 Wasservogelarten gesichtet, darunter 24 nistende und 19 Zugvogelarten. 21 der beobachteten Arten stehen als besonders gefährdet auf der Roten Liste.
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Satellitendaten, die während der gesamten Bauphase in Russland gesammelt wurden, belegen, dass es durch den Bau der Pipeline im tiefen oder küstennahen Bereich in der Bucht von Portovaja nicht zu grenzüberschreitenden Auswirkungen kam.
Die Ergebnisse der Untersuchung ergeben, dass die Umweltauswirkungen des Baus und Betriebs der Pipeline die erwarteten Werte nicht übersteigen.
Der stellvertretende Minister für Naturressourcen und Umwelt der Russischen Föderation Rinat Gizatulin sagte: „Das wichtigste Gesamtergebnis des Monitorings für 2010 - 2012 ist, dass es zu keinen signifikanten Auswirkungen beim Bau des russischen Abschnitts der Nord Stream-Pipeline auf die verschiedenen Aspekte des Ökosystems Ostsee kam. Die regelmäßigen Untersuchungen beim Bau der Pipeline haben keine negativen Auswirkungen auf die Gewässer des Finnischen Meerbusens und der Bucht von Portovaja ergeben. Das Überschreiten der maximal zulässigen Konzentrationswerte in einigen Bereichen beruht auf natürlichen Phänomenen und der allgemeinen technischen Situation im östlichen Teil des Finnischen Meerbusens."
Bruno Haelg, Nord Stream Environmental Management Officer: "Eine unserer entscheidenden Leistungen beim Bau der Nord Stream-Pipeline in russischen Gewässern war die Einhaltung der geltenden internationalen Standards sowie der russischen Umweltgesetzgebung. Wir sind erfreut darüber, dass die Ergebnisse des Umweltmonitorings unsere Erwartungen nicht nur erfüllen sondern sie in vielerlei Hinsicht übertreffen. Die durch den Bau versursachten Auswirkungen des Projekts erwiesen sich als geringer als erwartetet. Wir haben im Rahmen der Untersuchungen wertvolle Messdaten gesammelt, die zur weiteren Erforschung und dem Schutz der Ostsee beitragen werden."
Den kompletten Umweltmonitoring-Report 2012 für den russischen Abschnitt der Nord Stream-Pipeline finden Sie hier (in russischer Sprache).