Erster Strang der Nord Stream-Pipeline in der Bucht von Portowaja an Land gezogen
28. Juli 2010 | Bucht von Portowaja, Region Wyborg | Im russischen Anlandungsbereich der Nord Stream-Pipeline wurde in der vergangenen Nacht der erste von zwei Leitungssträngen an Land gezogen. Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt für die planmäßige Verlegung der Pipeline erfolgt. Der zweite Strang wird im Laufe der nächsten Tage ebenfalls an Land gezogen. In der Zwischenzeit werden der Bau des 1,5 Kilometer langen Landabschnitts und der Einrichtungen im Anlandungsbereich fortgesetzt.
An Bord des Verlegeschiffs Castoro Sei werden die jeweils 12 Meter langen und etwa 24 Tonnen schweren Rohre zu einem fortlaufenden Pipelinestrang zusammengeschweißt. Um den Strang an Land zu ziehen, wurde am vorderen Ende ein 12 Zentimeter dickes Stahlseil angebracht und mit einer Hochleistungszugwinde, die an Land montiert ist, verbunden.
Im russischen Anlandungsbereich wird der Pipelinestrang in einem zuvor ausgehobenen Graben verlegt, der später wieder verfüllt wird. So soll die Leitung vor äußeren Einflüssen wie Eis, Strömungen und Wellen geschützt werden. Ein temporär errichteter Damm auf beiden Seiten der Pipeline in der Brandungszone sichert den Grabenaushub und verhindert die Ausbreitung von Sedimenten im Meer.
Die Bucht von Portowaja in der Nähe der russischen Stadt Wyborg ist der Startpunkt der Nord Stream-Pipeline, die durch die Ostsee bis nach Lubmin in der Nähe von Greifswald verlaufen wird. Am russischen Anlandungsbereich wird sie mit der landseitigen Gryazovets-Wyborg-Pipeline an das russische Gasleitungsnetz angeschlossen. Über die Kompressorstation bei Portowaja, rund drei Kilometer von der Küste entfernt, wird das Erdgas in die Nord Stream-Pipeline eingespeist. Sowohl die Gryazovets-Wyborg-Pipeline als auch die Kompressorstation bei Portovaya werden von Gazprom gebaut und später betrieben.
Die Castoro Sei hat im April 2010 mit den Offshore-Verlegearbeiten für die Nord Stream-Pipeline begonnen. Bevor das Verlegeschiff die Bucht von Portowaja erreichte, hatte es schon etwa 230 Kilometer der Pipeline in schwedischen und finnischen Gewässern verlegt. Nach der Anlandung der beiden Pipelinestränge und der Verlegung eines 7,5 Kilometer langen Abschnitts in russischen Gewässern wird die Castoro Sei die Bauaktivitäten in finnischen Gewässern fortsetzen. Die Verlegearbeiten in russischen Gewässern werden dann von einem anderen Schiff, der Solitaire, übernommen. Der Pipelineabschnitt im deutschen Anlandungsbereich wurde bereits am 16. Juli von dem Verlegeschiff Castoro Dieci fertiggestellt. Nord Stream hat die Planung für die Verlegung der Pipeline unter Berücksichtigung aller Umweltauflagen optimiert und setzt die verfügbaren Ressourcen so effizient wie möglich ein.