Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unseren Nutzungsbedingungen. OK

Erste Wrackteile im Greifswalder Bodden geborgen

15. Juli 2009 | Zug/Rügen | Heute, am 15. Juli 2009, beginnen Mitarbeiter des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern (LaKD M-V) mit der Bergung der Überreste eines Wracks im Greifswalder Bodden.

"Die Bergung ist erforderlich, um die notwendige Baufreiheit – einen 60 Meter breiten Korridor – für die Verlegung der Nord Stream-Pipeline zu schaffen, die für das kommende Frühjahr geplant ist. Nach intensiver Prüfung verschiedener Alternativen hat sich das LaKD M-V in enger Abstimmung mit uns für genau diese Vorgehensweise entschieden", so Jens Lange, Projektleiter Nord Stream.

Anfang Juni starteten die bis zu 7 Forschungstaucher mit den umfangreichen Vorbereitungsarbeiten für die Bergung. Schlechtes Wetter, zeitweise sehr starke Strömungen und ungünstige Sichtverhältnisse unter Wasser haben dabei den Zeitplan stärker strapaziert als geplant. In den vergangenen Wochen wurde die Fundstelle von Steinen und Sediment beräumt und die Überreste des Wracks komplett freigelegt. Sofort nach der Beräumung wurde jedes Einzelteil mit Sandsäcken gegen die starke Strömung und den Wellengang gesichert. Anschließend erfolgte die Installation eines Vermessungssystems unter Wasser und die Dokumentation der Fundstelle mittels Zeichnungen sowie Foto- und Filmaufnahmen.

Die Arbeiten der letzten Wochen haben die bisherigen Vermutungen bestätigt. Die Überreste des Wracks liegen auf einer 9 Meter langen und 3 Meter breiten Fundstelle. Sie sind in ost-westlicher Richtung ausgerichtet. Die schwedische Marine hatte das Schiff 1715 mit Ballaststeinen beladen und an der Boddenrandschwelle versenkt. Wind und Wellen haben ihm in den letzten 300 Jahren stark zugesetzt. Große Teile des Schiffes wurden von der Strömung weggespült, das übrige Holz ist teilweise stark erodiert. Aktuell wurden an der Fundstelle mehr als 50 Einzelteile ermittelt, die nun geborgen werden. Das sind vor allem Spanten und Planken einer Seite des Schiffsrumpfes, die je nach Art und Zustand eine Länge von 1,20 bis zu 5 Metern haben. Für die Bergung werden die Teile unter Wasser demontiert und einzeln mit Hilfe des Bordkrans des Taucherschiffes geborgen.

Auch bei optimalen Witterungsbedingungen wird die Bergung der Wrackteile noch mehrere Arbeitstage in Anspruch nehmen. Nach der Bergung werden die Einzelteile an Land gebracht, dort im Wasser gesichert zwischengelagert und in einem dafür errichteten Zelt durch die Mitarbeiter des LaKD M-V ordnungsgemäß dokumentiert und ausgewertet. Im Ergebnis dieser Arbeiten wird dann das LaKD M-V entscheiden, wie mit den Überresten des Wracks weiter verfahren wird.

Hintergrund zur Wrackkette

Südlich der Halbinsel Mönchgut reihen sich im Greifswalder Bodden die Überreste 20 historischer Schiffswracks aneinander. Die schwedische Marine hatte die etwa 15 Meter langen Schiffe im Jahre 1715 mit Ballaststeinen beladen und dann punktgenau in nur drei bis vier Metern Tiefe versenkt. Zusammen genommen bildeten sie eine 980 Meter lange Sperrkette entlang der so genannten Boddenrandschwelle. Die Wrackbarriere verhinderte, dass feindliche Flotten in den Greifswalder Bodden einfahren konnten. Reste der Wracks waren 1996 wiederentdeckt und 2006 mit einem Spezialscanner vermessen worden. Das für die Bergung vorgesehene Wrack ist mit 9 Metern Länge und 3 Metern Breite eines der kleineren Artefakte der Schiffsperre. Es handelt sich um die Reste eines in Klinkerbautechnik, also mit überlappenden Planken gebauten Fahrzeuges.

PDF Download

Nutzungsbedingungen

Die Informationen auf unserer Website sind zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung nach unserem Wissensstand korrekt. Die Nord Stream AG übernimmt jedoch ausdrücklich keine Haftung für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der auf der Website bereitgestellten Inhalte.

Weiterlesen