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Bau der Nord Stream-Pipeline im Greifswalder Bodden planmäßig abgeschlossen

  • Genehmigtes Bauzeitenfenster für 2010 eingehalten
  • 110 Kilometer Pipeline bereits in deutschen Gewässern verlegt
  • Verlegung der letzten 54 Kilometer im Herbst 2011

6. Januar 2011 | Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen 2010 hat die Nord Stream AG die seeseitigen Bautätigkeiten für die Verlegung der Gaspipeline abschließen können. „Wir haben damit die Terminvorgaben der Genehmigung des Bergamtes Stralsund wie geplant eingehalten“, erklärt Dr. Georg Nowack, Projektleiter Bau Deutschland der Nord Stream AG. „Die Arbeiten im Greifswalder Bodden sind nun auch komplett abgeschlossen, so dass sich die Umwelt wieder regenerieren und der Heringslaich sich ungestört entwickeln kann. Und Nowack weiter: „Ich bin stolz, dass wir den ambitionierten Zeitplan eingehalten haben. Mein Dank geht daher an das gesamte Bauteam vor Ort, aber auch an die verschiedenen Behörden, die mit uns bisher sehr konstruktiv zusammengearbeitet haben.“

Von Beginn an im Plan

Nach dem pünktlichen Baustart für die Nord Stream-Pipeline Anfang April vor der schwedischen Insel Gotland, begannen in Deutschland die landseitigen Bautätigkeiten am 15. April 2010. Einen Monat später – am 15. Mai – starteten die Bauarbeiten im Greifswalder Bodden. Der 27 Kilometer lange Graben, der für beide Pipelinestränge von Lubmin bis östlich der Landmarke Nordperd auf Rügen verläuft, wurde für die Verlegung vorbereitet.

Am 28. Juni 2010 begann das Verlegeschiff „Castoro 10“ (C10) mit der Verlegung des ersten Pipelinestranges. Dieser erreichte am 3. Juli die exakte Position an Land und der zweite folgte am 16. Juli 2010. Danach verlief die Verlegung durch die C10 besser als erwartet. Am Ende war die C10 knapp vier Wochen eher als geplant mit der Verlegung beider Pipelinestränge auf dem 27 Kilometer langen Grabenabschnitt durch den Greifswalder Bodden fertig. Anfang Oktober hatte das Schiff die Arbeit für das Nord Stream-Projekt beendet.

Den vierwöchigen Vorsprung nutzend, erreichte das Hauptverlegeschiff „Castoro Sei“ (C6) Ende September die deutschen Gewässer östlich von Rügen. Nach rund zwei Wochen waren die verbleibenden 54 Kilometer des ersten Pipelinestranges, vom Ende des großen Grabens bis zur Grenze der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), verlegt.

Heute liegen im deutschen Pipelineabschnitt insgesamt 110 Kilometer Pipeline – 82 Kilometer des ersten und 28 Kilometer des zweiten Pipelinestranges. Die verbleibenden 54 Kilometer des zweiten Stranges bis zur deutschen AWZ-Grenze werden im Herbst 2011 verlegt.

Die C6 hat den ersten Strang inzwischen auch schon im dänischen Abschnitt verlegt und ist seit dem 30. Dezember 2010 wieder in schwedischen Gewässern. Parallel dazu verlegt das weltweit größte Verlegeschiff „Solitaire“ den ersten Strang von Russland kommend im finnischen Sektor. Insgesamt liegen heute rund 900 Kilometer, also knapp drei Viertel des ersten Stranges der Nord Stream-Pipeline. Alles läuft planmäßig, so dass der erste Pipelinestrang im Herbst dieses Jahres in Betrieb genommen werden kann.

Umwelteingriff geringer als prognostiziert

Erfreulicherweise ist der Eingriff in die Umwelt während der Bautätigkeiten im Zuge der Verlegung der Nord Stream-Pipeline im deutschen Trassenabschnitt bislang geringer ausgefallen als in den Antragsunterlagen prognostiziert. Das lag zum einen an der äußerst präzisen Ausführung der Arbeiten durch die beauftragten Spezialfirmen (Saipem, Boskalis Offshore Rohde Nielsen sowie Boskalis Tideway) und zum anderen an der konservativen Planung, die auch entsprechende Sicherheitsabschläge enthielt. So liegt der Aushub für den Graben im Greifswalder Bodden und den Graben in der Pommerschen Bucht mit zusammen 2,2 Mio. m3 rund zehn Prozent unter den geplanten Mengen. Dies wiederum hatte positiven Einfluss auf die Mengen, die verklappt bzw. zwischengelagert wurden. Zudem waren weniger Schiffsbewegungen nötig als geplant.

Im für die Hafenerweiterung in Mukran angelegten Spülfeld konnten über 250.000 m3 Sediment endgelagert werden, das für die Rückverfüllung nicht nutzbar war. Auf dem Spülfeld Drigge verbleiben lediglich rund 25.000 m3 statt geplanter 70.000 m3.

Beeindruckender Einsatz von Mensch und Material

Über 1.000 Spezialisten waren im Jahr 2010 am Bau der Nord Stream-Pipeline beteiligt. Zusammen haben sie rund eine Million Stunden erfolgreiche Arbeit geleistet.

Über den gesamten Bauzeitraum des letzten Jahres waren insgesamt 110 verschiedene Wasserfahrzeuge im Einsatz – zu Stoßzeiten von Mitte Mai bis Juli bis zu 50 parallel. Zur Flotte gehörten neben den zwei Verlegeschiffen u. a. auch Ankerschlepper, Rohrtransporter, diverse Spezialbagger, Untersuchungsschiffe, Transportschuten, Crew- sowie Sicherungs-Boote.

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