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Alternative Realkompensations-Maßnahme gefunden

  • Nord Stream mit Ersatz für abgesagte Maßnahme "Peenemünder Haken"
  • Renaturierung der Polder Immenstädt und Pinnow geplant
  • Wichtige Ergänzung zum Naturschutzprojekt Peenetalmoor

20. Februar 2013 | Zug/Greifswald | Die Nord Stream AG plant die Renaturierung der Polder Immenstädt und Pinnow. "Damit haben wir nun endlich die alternative Realkompensationsmaßnahme für das abgesagte Vorhaben am Peenemünder Haken gefunden", so Jens Lange, Projektmanager Genehmigung Deutschland der Nord Stream AG. "Nachdem wir die Maßnahme am Peenemünder Haken im Herbst 2011 aufgrund unerwarteter Munitionsfunde aussetzen mussten, hatte eine alternative Realmaßnahme in allen Bemühungen stets Vorrang. Nun haben wir mit der neuen Maßnahme an Peenemündung und Peenestrom sogar die Möglichkeit, eines der größten zusammenhängenden Niedermoorgebiete Mitteleuropas – in Fachkreisen auch Amazonas des Nordens genannt – weiter aufzuwerten", so Lange weiter.

Die Polder Immenstädt und Pinnow liegen im Landkreis Vorpommern-Greifswald im Bereich der Gemeinde Murchin des Amtes Züssow sowie im Bereich der Stadt Pasewalk. Sie befinden sich am Nordufer der Peene im Mündungsbereich in den Peenestrom und werden durch die B 110, die von Anklam nach Usedom verläuft, getrennt. Die Fläche der rund 700 Hektar große Ersatzmaßnahme Renaturierung Polder Immenstädt und Polder Pinnow (E6) war ehemals Bestandteil der Kernzonen des Naturschutzgroßprojektes "Peenetal-/Peenehaffmoor" und schließt sich unmittelbar an die Fläche des Naturparks Flusslandschaft Peenetal an.

In der Realisierung der E6 ist vorgesehen, die Seedeiche bis auf das umliegende Geländeniveau vollständig abzutragen. Durch die Rückbaumaßnahmen werden dann wieder große Flächen der Polder dem natürlichen Überflutungsregime von Peene und Peenestrom unterliegen. Die seit der Polderentwässerung andauernde Torfzehrung mit Moorschwund und die damit verbundene Freisetzung von Nährstoffen und klimarelevanten Gasen wird in den überstauten und wassergesättigten Bereichen unterbunden. In diesen Bereichen besteht dann die Möglichkeit der Ausprägung moorspezifischer Biotope sowie der natürlichen Bodenentwicklung und damit langfristig einer Renaturierung des Moores. Nach Abschluss der baulich notwendigen Maßnahmen ist dann für die nicht überfluteten Bereiche der E6 ein Pflegemanagement geplant. Dies umfasst eine extensive Grünlandnutzung im Sinne des Arten- und Naturschutzes für die nächsten 20 Jahre.

Für die bauliche Umsetzung der Ersatzmaßnahme sind nach derzeitigen Planungen bis zu zwei Jahre veranschlagt. Die Gesamtkosten betragen mehrere Millionen Euro.

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